In Aresing sind bereits um 1000 drei Ortskerne nachweisbar, nämlich Bauerngasse, Sunnenhamund Weham. Der alte Herrensitz war zwischen den beiden letzteren auf dem heutigen Kirchhügel gelegen. Durch Schenkungen und Übereignungen von Gütern sind vom 11. bis 13. Jahrhundert zahlreiche geistliche Grundherren überliefert. Darunter befanden sich St. Ulrich und Afra in Augsburg, das Augsburger Domkapitel, die Klöster Geisenfeld, Kühbach, Altomünster und Scheyern. Diese Besitzverhältnisse blieben bis zur Säkularisation relativ stabil.
Der Ortsteil Weham ist als "Pehaimb" bereits im Mittelalter belegt. Im anderen, daran anschließenden Ortsteil Sunnenham waren zahlreiche Besitzungen des Klosters St. Ulrich und Afra. Auf Betreiben des Klosters wurden auch mehrere große Bauernhöfe angesiedelt. Seit dem 15. Jahrhundert verfügte die Gemeinde aus einer Schenkung Herzog Ludwigs im Barte über Ehaft-Einkünfte aus Taferne, Bad und Schmiede. 1808 wurden sie von der Gemeinde an den Wirt verkauft.
Eine bedeutende Rolle in der dörflichen Wirtschaft spielten die Mühlen. Deren Inhaber waren für die Instandhaltung aller Brücken und Stege über die Weilach verantwortlich. Immer wieder klagten die Müller über die hohe Belastung durch diese Pflicht und brachten vor, daß sie in Kriegszeiten am meisten von Zerstörung betroffen seien. Streit gab es auch um die Verpflichtung der Müller, abwechselnd die Galgenleiter zum Schrobenhausener Hochgericht zu liefern, vor allem, als sich der Obermüller im Dreißigjährigen Krieg ohne Wissen der beiden anderen Müller von dieser Dienstverpflichtung freikaufte. Aresing hatte wie viele umliegenden Orte im Dreißigjährigen Krieg und während der Franzosenkriege 1796/1806 schwer unter Plünderungen und Übergriffen der Soldaten gelitten.
Aufzeichnungen von 1821 zeigen das rasche Anwachsen der Ortschaft im 19. Jahrhundert. Deren Autor beschreibt die alltäglichen Probleme und klagt, dass der Schulbesuch der Kinder vor allem in den Somermonaten äußerst mangelhaft sei, da sie sich als Hirten verpflichten müßten.
Kirche St. Martin
Die Kirche St. Martin stand ursprünglich oben in der Bauerngasse gegenüber dem herzoglichen Urbarshof. Die Sunnenhamer hatten ihre eigene Dorfkapelle St. Ulrich geweiht. Die Pfarrkirche, in der das Domkapitel das Präsentationrecht besaß, wurde 1607/08 renoviert, erlitt aber anschließend im Dreißigjährigen Krieg starke Schädigungen. Noch größer waren die Zerstörungen im Spanischen Erbfolgekrieg anfangs des 18. Jahrhunderts. 1745 war das Langhaus einsturzgefährdet, der Turm eingefallen. Die Behebung der Schäden erhoffte man sich durch Sühnegelder ehebrecherischer Bauers- und Bürgersleute.
Bei der Kirchenerneuerung 1859 blieb nur der alte Turm stehen, das Langhaus wurde neu aufgebaut und innen völlig neu gestaltet. Ermöglicht wurde diese Totalrenovierung durch Spenden des bayerischen Klerus und der Freunde Sailers. Die Kreuzweg und Deckengemälde wurden damals vom Aresinger Maler Johann Baptist Hofner erstellt. Die jetzigen Deckenbilder wurden vom gebürtigen Aresinger, Prof. Michael Lutz, Eichenau, gemalt.
Siedlungsgefüge heute noch erhalten
Sein charakteristisches Siedlungsgefüge hat Aresing bis in die Gegenwart hinein behalten. Die drei Ortsteile Bauerngasse, Weham und Sonnenham waren noch bis in die 1960er Jahre auffällig auseinandergezogen. Nur kurze Zeit, von Mai 1978 bis Dezember 1979, währte das Gastspiel Aresings in der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen, dann wurde der Ort wieder in die volle kommunale Selbständigkeit entlassen.
Zahlreiche öffentliche Einrichtungen
Eine starke Aufwärtsentwicklung ist bei der Einwohnerzahl zu beobachten. In den 1960er Jahren wohnten in Aresing etwa 900 Personen, bis 1993 ist ihre Zahl auf 2660 angewachsen. Die Gründe dafür liegen in den Eingemeindungen im Zuge der Gebietsreform, in der Nähe zu Schrobenhausen, der lebhaften Bautätigkeit und der Ansiedelung von Gewerbebetrieben. Mit steigender Einwohnerzahl wurden zahlreiche öffentliche Einrichtungengeschaffen, so wurde 1973 ein Sportplatz mit Sportheim errichtet, das 1993 erweitert wurde.
Erwerbsstatistik
Auch in Aresing befindet sich in der Erwerbsstatistik die Landwirtschaft auf dem Rückzug. 320 in Land- und Forstwirtschaft Tätigen stehen 850 in Handel, Dienstleistungen und produzierendem Gewerbe Beschäftigte und 500 Pendler gegenüber. Größter Arbeitgeber ist ein Werk der Bauer AG auf dem Gelände eines ehemaligen Betonwerks, zahlreiche Arbeitsplätze bieten verschiedene Handwerks- und Einzelhandelsbetriebe.